Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 12 - 28.11.2019

Tarifbindung in Mannheim – Gesprächsfaden mit politischen Parteien nach erfolgreichem Projektstart aufgenommen

Gute Resonanz erhält der DGB Kreisverband derzeit auf das Projekt „Tarifbindung in Mannheim“. Nach dem erfolgreichen Projektstart mit einer gemeinsamen Info-Aktion mit Betriebsräten der Servicegesellschaft KMD und des Mannheimer Uniklinikums Anfang Oktober befindet sich der DGB derzeit in mehreren guten Gesprächen zum Thema mit Vertretern der Gemeinderatsfraktionen.

So waren auch die Landtagsabgeordnete der Grünen, Elke Zimmer, sowie die Vorsitzende der grünen Gemeinderatsfraktion, Stefanie Heß, zu einem Informationsgespräch mit den Mitgliedern des Projektteams im Gewerkschaftshaus gekommen. Nach einem kurzen gegenseitigen Kennenlernen und Input durch DGB Regionsgeschäftsführer Lars Treusch lag das besondere Augenmerk des Gesprächs schnell wieder auf der Situation der Beschäftigten der Klinik-Servicegesellschaft KMD. Die KMD ist nicht tarifgebunden, sondern entlohnt derzeit in Anlehnung an den Tarifvertrag der Gebäudereiniger. Jedoch gibt es für die Beschäftigten eben keinen tarifvertraglichen Anspruch und weitere Leistungen, z.B. über eine zusätzliche Altersvorsorge.

Dadurch entstehen nach Aussage des KMD Betriebsratsvorsitzenden Christof Kramer Lohnunterschiede von rund 30 Prozent im Vergleich zu den Angestellten am UMM selbst – bei teilweise gleicher Tätigkeit z.B. in Reinigung oder Patientenlogistik.

Die beiden Gemeinderätinnen sicherten zu, die gewonnenen Informationen und die daraus entstehenden Fragen mit den Mitgliedern der Grünen im Aufsichtsrat zu diskutieren und über mögliche Folgen zu beraten. Insbesondere zeigten sie sich aufgrund der enormen Lohnunterschiede besorgt über die faktische Spaltung in der Belegschaft des Klinikums und über die Frage, welche Folgen das für Staat und Gesellschaft zeigen kann. Bei der KMD ist der Großteil der Beschäftigten, in der Mehrzahl Frauen, in Teilzeit mit nur etwa 20 Wochenstunden angestellt, so der Betriebsratsvorsitzende Christof Kramer. „Schon im aktiven Berufsleben kommt man damit kaum über die Runden und muss ständig flexibel sein – und im Ruhestand droht dann die Altersarmut.“


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