Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 10 - 28.10.2017

Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbund Pforzheim/Enzkreis hat gewählt

PM Konstituierung KV Pfenz

im Bild von links: Jürgen Hoffmann (IG BAU), Rainer Hauf (IG BCE), Emin Ince (IG BCE), Manfred Holzinger (IG BAU), Franz Herkens (ver.di), Martin Kellner (GEW), Gerhard Broichmann (EVG), Janine Döring (NGG), Wolf-Dietrich Glaser (IGM), Karl-Heinz Joos (GdP), Susanne Nittel (DGB) und Kurt Klopfleisch (EVG) DGB

Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbund Pforzheim/Enzkreis hat gewählt

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Kreisverband Pforzheim / Enzkreis hat sich am vergangenen Wochenende neu konstituiert.

Rund 20.000 Mitglieder, die in den 8 Gewerkschaften vertreten sind, umfasst der DGB-KV Pforzheim / Enzkreis. Zum ehrenamtlichen Vorsitzenden wurde Wolf-Dietrich Glaser von der IG Metall Pforzheim und als sein Stellvertreter Franz Herkens von der Gewerkschaft ver.di Mittelbaden / Nordschwarzwald gewählt. „Wir wollen die Mitglieder der DGB Gewerkschaften vertreten und uns einmischen, wenn es um Arbeitnehmerfragen geht. Wir freuen uns darauf, mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Vorstand zusammenzuarbeiten“ erklären Glaser und Herkens.

Die Vorstandsmitglieder und Gewerkschaftsvertreter sind die gesellschaftspolitische Kraft zum Schutz von Arbeitnehmerrechten auf der örtlichen Ebene.

Im Jahr 2018 stehen die Betriebsratswahlen der Gewerkschaften in Pforzheim und im Enzkreis sowie die Tarifauseinandersetzungen im Mittelpunkt. Eingeläutet seien die Themen bereits.

Ein weiteres Thema, dessen sich der DGB Kreisverband angenommen hat, ist die soziale Schieflage in Pforzheim, mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und der sich ausweitenden prekären Beschäftigung. Zwar habe sich die Situation verbessert, jedoch kann Pforzheim noch nicht seinen letzten Platz in der Arbeitslosenstatistik Baden-Württemberg abgeben.

Um die Situation auf dem Arbeitsmarkt und die Vermittlung in Arbeit zu fördern, fordert der DGB daher insbesondere beim Jobcenter Pforzheim mehr Personal einzusetzen. Einerseits ist die Belastbarkeit der Mitarbeiter im Jobcenter enorm hoch, anderseits würde ein guter Betreuungsschlüssel der Kunden zur besseren Vermittlung in den Arbeitsmarkt helfen. Eine Investition in mehr Personal bedeute daher für Pforzheim Ersparnisse im Sozialhaushalt und höhere Einkommenssteuern. 

Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen brauche ein Schulterschluss mit allen relevanten Akteuren. Wenn sich die Stadt Pforzheim als familien- und kinderfreundliche Großstadt weiter entwickeln möchte, so ist es dringend nötig die steigende Kinderarmut in der Stadt anzugehen. Das Projekt von Bürgermeisterin Monika Müller zur Bekämpfung von Kinderarmut sei daher ein erster richtiger Schritt, aber weitere müssten in anderen Stadtgebieten folgen.

Gleichwohl weißt der DGB darauf hin, dass die Bildung und die Betreuung der Kinder und Jugendlichen durch ausreichend Plätze und Ganztagsangeboten gestützt werden müsse. Pforzheim brauche Geld für soziale Belange. Erst dann kann über Projekte wie Kulturhauptstadt nachgedacht werden. „Wir müssen in die Jugend und in die Bildung investieren, unsere Trägerlandschaft unterstützen und dann können wir überlegen, ob wir noch Geld für Sonderwünsche übrig haben“, erklärt Susanne Nittel von der DGB-Geschäftsstelle. 

Bundespolitisch fordert der DGB-Kreisverband bei den beginnenden Koalitionsverhandlungen von Schwarz-Gelb-Grün keinen Schritt zurück zu machen. „Wir brauchen keine Koalition für Besserverdienende. Wir brauchen den Einstieg in die Bürgerversicherung, einen sozialen Arbeitsmarkt, den Mindestlohn ohne Ausnahmen und auch deutlich höher als bisher. Und: wir wollen eine sichere Rente von der man im Alter existenzsichernd leben kann“, erklärt der DGB-Kreisvorsitzende Wolf-Dietrich Glaser.

Der DGB habe zu den entscheidenden sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen ausgearbeitete und praxistaugliche Konzepte im Angebot. Wenn von einer angehenden Regierung wenig dazu zu erwarten sei, so gewinnen die Gewerkschaften als wichtigster Partner für Arbeitnehmerrechte mehr Gewicht, erklären die Gewerkschafter.

„Mit aller Kraft werden wir uns weiterhin für die Rückkehr zur paritätischen Krankenversicherung, zu gleichen Beiträgen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, einsetzen“, äußert der DGB-Vize Herkens. Bereits die Unterschriftensammlung der IG Metall Pforzheim habe ergeben, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer diese Forderung mit Nachdruck verlangen. Deshalb sei es höchste Zeit diese sozialpolitische Fehlentscheidung und Ungerechtigkeit zu korrigieren, so die Gewerkschafter. Der DGB und die IG Metall seien dabei im Dialog mit den Bundestagsabgeordneten Katja Mast und Gunther Krichbaum.

Gemeinsam werde sich der DGB und seine Gewerkschaften für die gewerkschaftspolitischen Ziele engagieren; als starke Organisation für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Ort in Pforzheim, aber auch mit dem Blick auf die Bundespolitik.

Aus dem DGB-Kreisverband wurden Kurt Klopfleisch, Wolfgang Heinig und Sigrid Wunderlich verabschiedet. Ihnen folgen neu Gerhard Broichmann und Manfred Holzinger.

Mitglieder des DGB-Kreisverbandes Pforzheim / Enzkreis sind:
Wolf-Dietrich Glaser (IGM), Liane Papaioannou (IGM), Franz Herkens (ver.di), Rüdiger Jungkind (ver.di), Emin Ince (IG BCE), Rainer Hauf (IG BCE), Manfred Holzinger (IG BAU), Jürgen Hoffmann (IG BAU), Beate Wiegand (GEW), Martin Kellner (GEW), Gerhard Broichmann (EVG), Martin Göttle (EVG), Karl-Heinz Joos (GdP), Sarah Liesenfeld (GdP) sowie die hauptamtliche Regionssekretärin der DGB-Geschäftsstelle Pforzheim / Enzkreis Susanne Nittel.

 


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